Welttag – Gesundheit am Arbeitsplatz

Gesundheit am Arbeitsplatz

Es gibt Berufe, da könnte man annehmen, dass man sich um Fitness keine Gedanken machen muss. Wer Briefe mit dem Rad zustellt, hat seine Meter drin. Handwerker wie Fliesenleger, Dachdecker: das ist das Fitness-Studio auch eingebaut. Oder? Klar, so einfach ist das nicht, das ist oft ein Knochenjob und vieles am Ende bestimmt kein Vergnügen.

Risiko "Arbeitsplatz"

Ganz egal ob stundenlanges Sitzen vor dem Computer, die Pflege von Menschen, das Stehen am Band oder das Bedienen von Maschinen – die berufliche Tätigkeit bedeutet in der Regel eine dauerhafte einseitige körperliche und mentale Belastung. Ungünstige Haltungsmuster schädigen kurz-, mittel- und langfristig unseren Bewegungsapparat. Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems sind nach wie vor Hauptursache für krankheitsbedingte Fehlzeiten. Auch Gelenk- und Spannungskopfschmerzen, Sehnenscheidenentzündungen und Bandscheibenvorfälle gehören zu den gängigen Folgen des Berufsalltags. Hinzu kommen Stress-Symptome, wie Nervosität, Schlafstörungen, Erschöpfung bis hin zum Burnout.

Es bleibt die Frage: kann man eigentlich etwas tun, um nicht einzurosten? Wie sieht das aus, bei der Büro-Sitzfraktion? Wo sich die Muskeln an wichtigen Stellen täglich verkürzen?

Diese Fragen beantworte ich hier im Artikel und gebe konkrete Impulse, was man tun kann, um

  • aus der Starre in die Bewegung zu finden und dadurch weniger Schmerzen zu kreieren.
  • langfristig gesund zu bleiben, an einem Sitzarbeitsplatz.
  • weniger Fehlzeiten und mehr Wohlbefinden für Mitarbeiter*innen in Unternehmen zu ermöglichen.
  • präventive Wirkung mit der Alexander-Technik zu bewirken.

Aufstehen und einfach mal nach vorne beugen, bringt das schon was?

Wenn das Aufstehen und Vorbeugen einmal am Tag passiert hilft es wenig um aus der Starre beim Sitzen vor dem Computer rauszukommen oder die Belastung sich wiederholender Arbeitsabläufe zu Verringern. Und was heisst vorbeugen, wir sind keine Maschinen die man einmal bewegt, ölt und weiter geht’s. Das menschliche Bewusstsein will immer mit angesprochen werden, um eine nachhaltige Veränderung zu bewirken.
Wichtig ist Abwechslung über den Tag verteilt und ein bewusstes Hinspüren. Die Signale des Körpers wahrnehmen und dann die Sitzposition wechseln, im Stehen weitertelefonieren oder den Gang zum Drucker nutzen, um in die Beweglichkeit zu kommen. Dafür braucht man nicht mal die Arbeit zu unterbrechen.

Eine Pause ist auch gut, wenn die Schultern zwicken oder die Augen tränen. Den Blick mal in die Ferne schweifen lassen oder mit einem „Powerblinzeln“ die Tränenflüssigkeit wieder anregen. Schulter und Nacken können entspannen, wenn du mit der Nasenspitze eine „liegende Acht“ beschreibst und die Bewegung immer kleiner werden lässt, bist du sie die dann nur noch vorstellst.

Business-Kleidung sitzt ja nicht unbedingt locker. Ist das schlecht?

Bei Business Kleidung lohnt hier in dehnbare Stoffe zu investieren. Wenn körperbetonte Kleidung mich zu einer einengenden Körperhaltung nötigt, darf ich mich fragen, wofür ich diese Kleidung trage und was ich damit bezwecken möchte. Den Gürtel kann man im Sitzen ruhig ein Loch weiter stellen und die Schuhe unter dem Schreibtisch mal ausziehen, bzw. wechseln.

Sollten wir unsere Sitzposition öfter mal wechseln und wenn ja, wie?

Unbedingt! Sitzpositionen wechseln ist essenziell für die Gesunderhaltung am Arbeitsplatz.

Ich empfehle zwischen mindestens drei Sitzvarianten zu wechseln.

Erstens der klassische Bürostuhl, bei dem man die Rückenlehne mehrmals täglich von flexibel auf stabil wechseln kann und mal vorne auf der Stuhlkante sitzt und dann auch die Unterstützung der Rückenlehne nutzt.

Zweitens ein normaler Küchenstuhl mit einer beweglichen Sitzauflage wie ein Luftkissen oder einem Balanceseat, der Beckenbeweglichkeit ermöglicht.

Und drittens ein Sofa oder Sitzkissen auf dem man bequem angelehnt sitzt und die aufgestellten Füße ermöglichen, dass der Laptop stabil auf den Beinen liegt. Eventuell mit einem laptray, einem sogenannten Laptopkissen.

Also ist auch so ein kurzfristiges Herumlungern nicht schlecht?

Kurzfristiges herumlungern ist völlig okay. Blöd wird’s nur wenn man darin versackt. Und das geschieht leider relativ schnell, wenn man mehr mit dem Thema des Arbeitens verbunden ist, wie mit dem eigenen Körper und dessen Signale nicht mehr oder sehr spät wahrnimmt. Es ist sinnvoll bewusst nach Unterstützung Ausschau zu halten. Sich in Rückenlage auf den Boden zu legen, um zu regenerieren ist nach Anstrengung zu empfehlen und wirkt auch präventiv. Hierfür ist es sinnvoll einige Bücher unter den Kopf zu legen und die Füße aufzustellen, so dass der untere Rücken Entlastung findet. Die Schultern folgen der Schwerkraft, ganz von selbst und der gesamte Nackenbereich kann sich entspannen.

Mann liegt auf dem Rücken

Fängt das alles schon an mit dem inneren Schweinehund und den Treppen?

Es geht nicht darum den inneren Schweinehund mit Disziplin zu besiegen. Sondern vielmehr bewusst mit sich selbst durch den Tag zu gehen und die eigenen Bedürfnisse zu spüren, ernst zu nehmen und Entscheidungen zu treffen für Abwechslung und Lebendigkeit. Dadurch entsteht ein Dialog mit dem Schweinehund, denn dessen Bedürfnisse sind auch ein Teil von mir und es lohnt sich da mal genauer hinzuschauen. Gegen sich selbst zu kämpfen ist mental und körperlich anstrengend, egal ob man Treppen steigt oder den Aufzug nimmt.

Erkenntnis

Egal welcher beruflichen Tätigkeit man nach geht, sie bedeutet in der Regel eine dauerhafte einseitige körperliche und mentale Belastung. Es ist daher notwendig sich bewusst mit der eigenen Arbeitsplatzsituation zu beschäftigen und Gewohnheiten zu hinterfragen.

Ungünstige und einseitige Haltungsmuster am Arbeitsplatz belasten den Bewegungsapparat erheblich. Zu den häufigsten Gesundheitsproblemen berufstätiger Menschen gehören Rücken- und Muskelschmerzen, die Fehlzeiten bis hin zur Arbeitsunfähigkeit verursachen.

Alexander-Technik bewährt sich nachweisbar als eine der wirksamsten Methoden, arbeitsbedingten Schäden vorzubeugen und zu körperlicher, emotionaler und mentaler Ausgeglichenheit zu gelangen. Immer mehr Unternehmen integrieren daher die Technik erfolgreich in den Arbeitsalltag zur Gesundheitsförderung und zum Stressabbau.

Alexander-Technik fördert Gesundheit am Arbeitsplatz

Die Methode lehrt, ungünstige Bewegungs- und Haltungsmuster aufzulösen, und beugt wirksam und nachhaltig berufsbedingten körperlichen Beeinträchtigungen vor.

Durch sie lernt man belastende Bewegungs- und Haltungsmuster rechtzeitig wahrzunehmen, zu stoppen und durch eine günstige Körperkoordination zu ersetzen. Studien belegen die hohe und langfristige Wirksamkeit der Alexander-Technik sowohl in der Prävention als auch bei chronischen Schmerzzuständen des Bewegungsapparates.

Alexander-Technik – Prävention und Gesundheitsförderung

Immer mehr Unternehmen erkennen ihre Verantwortung und bieten daher ihren Mitarbeiter*innen gesundheitsfördernde Programme für mehr Ausgeglichenheit und Wohlbefinden. Die Alexander-Technik erweist sich hier als besonders wirksam. Mit ihr lernen Berufstätige, die Risikofaktoren ihres Arbeitsumfelds rechtzeitig zu erkennen und Haltung, Bewegung und den Umgang mit Stress zu verändern. Und dies, bevor sich Symptome entwickeln oder Schmerzen chronisch werden. Alexander-Technik schult die Achtsamkeit und Bewusstheit für Körper und Koordination während der Arbeitstätigkeiten. Sie vermittelt Alternativen zu schädigenden Gewohnheiten, wie Bewegungen, die unnötige Kraft kosten oder Wirbelsäule und Gelenke übermäßig belasten. Die Belastungsgrenze wird rechtzeitig erkannt und akzeptiert. Durch kraftsparende Bewegungen haben arbeitende Menschen mehr Energie, sind wacher, motivierter und damit leistungsfähiger.

Neben der präventiven Wirkung eignet sich Alexander-Technik ebenso, um insbesondere chronische Rückenschmerzen nachhaltig zu verringern oder ganz aufzulösen.

Weniger Fehlzeiten - mehr Wohlbefinden am Arbeitsplatz

Ob Wirtschaftsunternehmen, Krankenhäuser, Versicherungsgesellschaften oder große Orchester – häufig gehört Alexander-Technik mittlerweile zur Unternehmenskultur, wie zum Beispiel beim Schweizer Messerhersteller Victorinox, der die Fehlzeiten damit deutlich senken konnte. Auch Marion Huwatscheck von der Virtual Identity AG bestätigt: „Durch Alexander-Technik habe ich gelernt, immer wieder mal innezuhalten […] Druck und Anspannung fallen dann oft ganz leicht von mir ab.“ Die Verbesserung der „social skills“ belegt Mireia Mora i Griso auch in ihrer Studie: Alexander-Technik führt zu einem ausgeglicheneren und entspannteren sozialen Umgang.

Ein weiterer Pluspunkt: Alexander-Technik ist praxisbezogen, in jedem Alter zu erlernen und ein jederzeit und in jeder Situation anwendbares Mittel des Selbstmanagements.

Ich bin schon seit 20 Jahren Mitglied im ATVD (Alexander-Technik-Verband Deutschland-ATVD e.V.) Die Methode kann in Präsenz und online erlernt werden.

Was du jetzt tun kannst, um deinen Arbeitsplatz sicher und gesund zu gestalten.

  • Vereinbare einen Telefontermin, um herauszufinden, welches für dich der günstigste Weg ist – in Präsenz oder Online.
  • Schau dir die Gratis-Videos auf dieser Seite an um eine konkretere Vorstellung zu bekommen, ob das etwas für dich ist.
  • Nutze die Impulse aus diesem Blog und integriere jeden Tag eine Sache in deinen Arbeitsalltag. Wirklich nur eine, nicht mehr!

Lehrer*innen vor Ort und weitere Informationen findest du unter www.alexander-technik.org

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